Tag 19, km 289
Wir hatten heute Nacht einen tollen Zeltplatz am Rande eines Schneefeldes in ca. 2.600 m Höhe (s. Bild). Nach dem obligatorischen Müsli ging es bei strahlendem Sonnenschein los. Die 6 km bis "Saddle Junction" gestalteten sich allerdings als schwierig: der Weg führte komplett durch Schnee und wir waren froh, dass wir in Warner Springs Microspikes gekauft hatten. Dennoch war es mühsam durchzukommen. Markierungen und Fußspuren setzten immer wieder aus und wir mussten öfters per GPS auf den Weg zurückfinden. Tückisch ist bei Schnee das sogenannte "Postholing": durch Sonneneinstrahlung schmilzt im Laufe des Tages die Schneeoberfläche und die Gefahr besteht darin dann regelrecht zu versinken, was uns auch einige Male passierte (s. Bild). Gerade deswegen wird empfohlen, später in der Sierra möglichst früh loszugehen, bestenfalls vor Sonnenaufgang.
Ab der Gabelung "Saddle Junction" ging es 6 km bergab zum Parkplatz. Dort trafen wir auf zwei junge Kletterer, die wir interviewten und die uns spontan zwei Bier schenkten. Große Freude nach der Strapaze! Wir hatten dann Glück und konnten zusammen mit einem anderen deutschen PCT-Pärchen aus Laupheim mit dem Ranger Bill (s. Bild), einem pensionierten Seefahrer, mit in die Stadt fahren, der uns gleich noch mit dem Auto Idyllwild zeigte. Untergekommen sind wir im Silver Pines Lodge. Und hat's dort so gut gefallen, dass wir kurzerhand einen Tag verlängert haben und morgen einen richtigen Zero-Day haben. Das wird uns gut tun, denn es wird danach noch einige Wandertage bergauf weitergehen.
Eine skurrile Attraktion in Idyllwild ist übrigens Major Max! Idyllwild ist ein sogenannter "non-incorpurated town, it has no human Mayor". Idyllwilds "Animal Rescue Friends" veranstalteten 2012 eine Wahl, aus der Goldretriever Max als Idyllwilds erster Mayor hervorging. Der aktuelle Amtsinhaber, Max II, posiert täglich am Nachmittag auf der Ladefläche eines Autos vor Touristen. That's America! Link
