24. April, Tag 25, km 360
Wir haben heute fast den ganzen Morgen in der Aufenthaltsraum der Mesa Wind Farm verbracht! Das war ganz toll: für uns Hiker gab es gratis Kaffee, Tee, Brot, Eis. Da Ostern noch nicht lange her ist, gab's auch einen unglaublich leckeren Hefe-Nuss-Zuckercreme-Kuchen und Schokoladeneier. Sandwiches zum Mitnehmen gab es zu einem fairen Preis und Wasser, für das man noch was in die Spendenbox werden konnte. Sonnencremetuben, um sich einzureiben, standen üppig bereit! Zwischendurch Interviews mit ankommenden Hikern geführt aber auch mit Mitarbeitern der Windfarm. Konnten die Toiletten nutzen, Müll entsorgen und einige Klamotten waschen. Wären am liebsten länger geblieben. Nach dem klimatisierten Raum traf uns beim gehen die Sonne mit voller Wucht, 34 Grad. Und es stand direkt ein Aufstieg auf dem Programm. Ging aber ganz gut.
Auf dem Weg haben wir den ersten Hiker aus Israel getroffen, Liran. Auch er hat den Traum vom PCT viele Jahre mit sich getragen, bevor er ihn dieses Jahr verwirklichen konnte. Seine Motivation für den Trail ist die Suche nach Inspiration.
Nach gut 8 km erreichten wir den Whitewater River, der sich durchs Tal schlängelt. Der Fluss mündete einst in einen See, der allerdings komplett ausgetrocknet ist.Thomas aus Köln, Sozialarbeiter, der sein Zelt unweit des Flusses im Schatten aufgebaut hatte, empfahl uns gleich in den Fluss zu springen, was wir dann auch gemacht haben. Wir beide sind noch nie mit so großer Freude ins kühle Nass gesprungen! Das war einfach herrlich. Es gesellten sich nach und nach weitere Deutsche, darunter einige Begleiter von Thomas, dazu. Auch hier kamen einige interessante Interviews zustande. Sind ziemlich lange geblieben, da wir zudem auch unser Mittagessen (mit Avocado und Thunfisch gefüllte Tortillas) dort eingenommen und weitere Wäsche gewaschen haben (ohne Waschmittel versteht sich) und erst um 17.50 Uhr aufgebrochen sind.
Um 20.30 Uhr und nach etwa 30 Min. mit Stirnlampen haben wir auf einem Hügel in ca. 1.100 m Höhe einen Übernachtungsplatz gefunden. Zelt aufbauen - heute nicht. Wir machen Cowboycamping (haben heute keinen Skorpion gesehen ;-)) Über uns befindet sich der Sternenhimmel, links unten im Tal die leuchtende Stadt Palm Springs und rechts die Umrisse der Berge von San Gorgonio. Sabine hat noch Nudelsuppe mit Hühnchenstückchen, aufgepeppt mit frischen Karotten, gekocht. Einfach himmlisch. Wir blenden Mal aus, was für'n Getier so um uns kriechen wird ;-)
Lesen mittlerweile auch den Blog von Mike-Downhill, der die zweite, noch härtere Schneepassage im Jacinto-Gebirges übersprungen hat und uns einen Tag voraus ist. Werden ihn auf dem Weg nach Big Bear bestimmt wiedertreffen.