· 

54) Warum ein nicht perfekter Tag am Ende perfekt sein kann

29. April, Tag 30

Heute spontan eine kleine Planänderung:

Nachdem wir alles erledigt hatten und gegen 17:30 Uhr hätten aufbrechen können, haben wir kurzer Hand eine weitere Nacht in Big Bear gebucht. Nun sind wir im schönen Marina Resort, das direkt am See liegt (sogar unser Zimmer hat Seeblick!). Grund ist das schlechte Wetter, das heute, sozusagen per Ansage, Einzug gehalten hat. Dichter Nebel, leichter Regen und Arschkalt. Sind halt immer noch in über 2.000 m Höhe! So den tollen Zeroday von gestern in Big Bear zu beenden und die Stadt zu verlassen wäre etwas deprimierend gewesen. Außerdem können wir die Zeit für einige Dinge noch nutzen. Morgen soll es besser werden!


Doch von vorn: wir haben am späten Vormittag unsere Lodge im Embers verlassen und im Haupthaus Honey Bear, ca. 20 Gehminuten entfernt, unsere Wäsche gemacht. Durften dafür ausnahmsweise die Facilitis im Keller nutzen. Eine Art Wiedergutmachung für den defekten Fernseher in unserem Zimmer und die Ameisen, die mit uns das Zimmer teilten. Rachel, die Hotelmanagerin, war dann so freundlich und wollte uns anschließend zum Postoffice nach Big Bear City fahren (5 Meilen). Zum Glück fiel Sabine rechtzeitig auf, dass wir mal wieder unsere Trekkingpols vergessen hatten. Rachel hat uns dann nochmal zurück ins Embers gefahren und wir konnten die Stöcke holen. Andererseits: Mike-Downhill war ja noch in der Stadt und hätte uns die Pols bestimmt auch nochmal mitbringen können. Ihr erinnert euch bestimmt: Mike-Downhill hat uns schonmal die vergessenen und verlorenen Pols 3 Tage, von Julian nach Warner Springs, hinterhergetragen.


Dann zum Postoffice, etwa 15 Min. Fahrzeit. Dort haben wir bestimmt eine Stunde gebraucht um unsere Post zu erledigen. Das alte Zelt hatten wir ja hierhin vorausgeschickt, für den Fall, dass unser neues Zelt nicht überzeugen könne. Da uns aber das Duplex bei diversen Temperaturen gut tat, ging das Paket mit dem alten Zelt postwendend wieder Mal zu Marylou nach New York. Die beiden bestellten Festplatten konnten wir ebenfalls in Empfang nehmen. Nun brauchen wir nur noch einen Computer um die Aufnahmen, die wir bislang gemacht haben, zu überspielen. Werden es morgen mal in der Public Library versuchen. 


Danach einkaufen in einem kleinen, aber gut sortierten Supermarkt, der um die Ecke lag - für 140 Dollar. Neues Zimmer bezogen, Pizza gegessen und uns noch auf ein Bier mit Mike-Downhill in der Brewery getroffen. Mike wird ebenfalls morgen auf den Trail zurückkehren. Wir werden dann übrigens nicht bis Cajon sondern weitere 30 km weiter nach Wrightwood laufen, also insgesamt 174 km in ca. 8 Tagen. Das sind die südlichen Ausläufer der Mojave-Desert ...