17.-19. Mai, Tag 48-50
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17. Mai, Tag 48
Wir haben letztendlich Agua Dulce am Abend gegen 18:30 Uhr verlassen. Vorher noch eine Pizza im "Big Mouth Pizza" gegessen; waren damit in allen Restaurants, die Agua Dulce zu bieten hat. đ
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Sind noch 11 km gelaufen, damit wir am nÀchsten Tag die Casa de Luna erreichen können (28 weitere Kilometer). Am Stadtrand von Agua Dulce an der Agua Dulce Movie Ranch vorbeigelaufen. Ein riesiges GelÀnde, auf dem GebÀude, hunderte Autos, Lieferwagen und Lkws stehen. Eine Art FilmstudiogelÀnde inkl. Flugzeug, in dem gedreht werden kann. Link
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Einen schönen Platz fĂŒrs Cowboycamping gefunden.Â
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18. Mai, Tag 49
Recht frĂŒh gestartet, 9 Uhr, und nach 10 km mit einem Trailmagic ĂŒberrascht worden. Dale und Ann spendierten Hotdogs, Chips, Kekse, GummiebĂ€rchen und KaltgetrĂ€nke. War dann gleich unser Mittagessen (obwohl wir eigentlich die Reste der Pizza vom Vortag essen wollten). Danach gab's erstmal einen heftigen Anstieg, bevor es die restlichen 10 km runterging.
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Am Nachmittag wurden dann auch noch die Pizzareste verzehrt, aufgepeppt mit Avocados und Oliven. Leider schlug das Wetter um, der Wind nahm zu und es begann zu regnen. Nicht heftig aber insgesamt unangenehm (die Wettervorhersage hatte erst fĂŒr den nĂ€chsten Tag Regen vorausgesagt). Gegen 19 Uhr haben wir dann die StraĂe nach Green Valley erreicht und versucht, per Anhalter in die Stadt zu kommen. Was leider zum ersten Mal nicht von Erfolg gekrönt war, sodass wir uns auf den Weg machten, die restlichen 3 km zu FuĂ an der StraĂe zu gehen - was kein VergnĂŒgen war, da es inzwischen richtig kalt war und mehr regnete. GlĂŒcklicherweise hielt dann nach einem Kilometer ein Auto an, das uns mitnahm. Es war tatsĂ€chlich Besitzerin Terrie von der Casa de Luna, wo wir hinwollten, die nochmals losgefahren war, um Hiker abzuholen!
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So kamen wir gar pĂŒnktlich zum Hiker-Abendessen, das aus Tacos, Bohnenmus, Cheese Sauce, schwarzen Oliven, Salat, Tomaten, Jalapenos und Zwiebeln bestand (Taco-Salat). Auf dem GelĂ€nde befanden sich sage und schreibe 70 Zelte, allesamt in einem verwunschenen, mĂ€rchenhaften Mangrovenwald! Ein Wiedersehen gab es mit "Who is(ch) your daddy", den wir bei Scout und Frodo in San Diego kennengelernt hatten. Er arbeitet gerade in der Casa als Volunteer mit und backt u.a. die wunderbaren FrĂŒhstĂŒcks- Pancakes. Welch ein Zufall! Neuankömmlinge bekamen Hawaii-Hemden zum anziehen und mussten ein kleines TĂ€nzchen einlegen, um in den Besitz einer Original-PCT-2019-Bandana zu kommen (eine Art Multifunktionstuch mit einfacher Grafik vom PCT und einer AufzĂ€hlung der Stationen/Resupply-Orte). Auch wir haben eins ergattern können (ja, unglaublich, Olli hat getanzt!). Ein geselliger und fröhlicher Abend folgte, bevor wir fĂŒr unsere VerhĂ€ltnisse spĂ€t, gegen 24 Uhr, schlafen gingen. Es regnete in der Nacht weiter, es tropfte zwar dieses Mal nicht ins Zelt, da der Platz aber abschĂŒssig war, drĂŒckten die Matratzen den Schutzbereich nach aussen sodass sich trotzdem etwas Wasser ansammelte und die SchlafsĂ€cke nass wurden. War aber nicht schlimm.
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19. Mai, Tag 50
Da sich das Wetter am nĂ€chsten Tag nicht besserte und es weiterhin regnete, beschlossen wir einen unerwarteten Zeroday in der Casa de Luna einzulegen. Zum FrĂŒhstĂŒck gab es jede Menge Kaffee und Pancakes. Alles umsonst, Spenden willkommen. Haben uns dann mittags per Uber nach Lancaster fahren lassen, liegt im Tal etwa 25 Autominuten entfernt und sind ins Kino gegangen. Hikerin Melanie aus Berlin, die heute angekommen war, kam mit. Den Horrorfilm "US" angesehen ... Nunja, wenigstens war's warm! Abends in der Casa wieder Abend gegessen und einige Interviews gefĂŒhrt. Mit "The Prodigy", der 2018 den Triplecrown innerhalb eines Jahres geschafft hat (PCT, AT=Appalachian Trail und CDT=Continental Divide Trail, insgesamt ca. 13.000 km in 9 Monaten). Unbelievable! Und John, der im selben Jahr den PCT erst northbound dann wieder southbound gegangen ist. Wir hoffen, dass sich das Wetter morgen beruhigt und wir weiterziehen können. NĂ€chstes Ziel wĂ€re Hikertown, ca. 60 km entfernt.
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Ăbrigens: Habe fĂŒr meine krummen Trekkingpols Ersatzteile zugesagt bekommen! Die Firma Komperdell hatte mir den Kontakt zum amerikanischen GrosshĂ€ndler gegeben, der mir unkomplizierterweise die entsprechenden Teile zum Postoffice von Mojave schickt. In einer Woche mĂŒssten wir dort sein.
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Leider fiel heute im Kino noch eine unserer kleinen Sonykameras auf den Boden. Fazit: Aufsatzmikrofon gebrochen und Kamera geht nicht mehr an. Wir mussten Ersatz bestellen (400 Dollar). Kommt ebenfalls ins Postoffice nach Mojave.
Da lĂ€uft man den Trail und nutzt den Apparat stĂ€ndig, aber im Kino fĂ€llt er aus 30 cm Höhe auf den Boden und ist defekt. Naja, man passt offensichtlich da besser auf, wo man es auch aus anderen GrĂŒnden muss. đ
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