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113) 24.-30. August: Kanada!

24.-30. August, Tag 147-153

PCT-km: 4269, gelaufen: 2562

Auf dem Weg nach Winthrop haben wir Tiger aus LA wieder getroffen, den wir schon mal nach dem Mount Baden-Powell in Kalifornien interviewt hatten. Wollte damals wegen Geburtstag 5 Tage heim nach LA, und was gab's beim Feiern?! Black Forest Cakes. Das freut die Freiburgerin Sabine natürlich. Er war nun mit Travis unterwegs, hatte einen Teil der Sierra gemacht. Ein weiteres Interwiew folgte.

Auch Ivy und Jazz, die mit der kleinen Puppe Daryl unterwegs sind, haben wir immer wieder getroffen. Daryl hatte inzwischen auch einen Schlafsack bekommen (Hülle für Dosen, um sie zu kühlen 😉).

Wir kamen sogar zusammen mit Ivy und Jazz am Trailhead am Highway 20 an, von wo aus man nach Mazama oder dem etwas weiter entfernten Westernstädtchen Winthrop hitch hikt, was unser Plan war.

Ein Van hielt sofort, fuhr aber nur bis zum nächsten Parkplatz, an dem Bergsteiger starteten. Wir wurden für solche gehalten. Danach hielt Chris(tine), die Freunde bei Winthrop besucht, an, hatte aber nur Platz für 1 Person. Ich bin mitgefahren, Olli bekam später mit den anderen bei einer Cathy, die Urlaub in der Gegend machte, einen Ride. Mit Chris, die mal ein Backcountry Ski Resort leitete, bin ich gleich zum Mountain Gear Shop gefahren, hatte aber schon zu. Dann zum super tollen North Cascades Hostel.

 

Begegnungen fürs Leben - magischer Moment für Lady Magic Sunshine

Am Abend lief Scott im Hostel ein, ein Biker mit heißer Maschine. Olli war noch nicht eingetroffen. Sabine verwies Scott an Patrick, der gerade für Owner Paul das Hostel versorgte, da dieser Hiken 😁 war. Seine Worte, die Sabine nie vergessen wird, waren "I need a bed just to stretch my legs." Er war auf einer Tour von Yakima, wo er lebt, in den Norden Washingtons, um sich mit zwei seiner Söhne zu treffen. Schlussendlich schlief er im Bunk-Bed neben Sabine auf der unteren Etage.

Am nächsten Morgen hatten wir ein unglaubliches Interwiew mit ihm. Scotts lockere und dabei tiefgründige Sicht auf unterschiedlichste Bereiche des Lebens, die Leben ausmachen können, war einfach herzerwärmend. Dabei humorvoll. Scott hatte vor Jahren oral cancer, weshalb seine halbe Zunge aus anderen Partien seines Gewebes rekonstruiert worden war und er mit S-Lauten etwas Mühe hatte. "I hardly can speak my own name.', dabei grinste er breit übers ganze Gesicht. Danach wollten er und wir los, wir noch vorher zum Mountain Gear Shop, da Mäuse unsere zusammenfaltbare Gummitasse auf der Miner's Creek Campsite angefressen hatten (seit Ashland hatten wir nur noch eine, die andere war im Motel liegen geblieben, nun brauchten wir definitiv neue) und wegen einer Regenhose für Sabine, hatten in Seattle keine Zeit mehr gehabt, danach zu suchen 😉, war ja nach den Meganächten kein Wunder.

 

Finger weg von unbekannten Getränken

Wir haben dann doch um eine Nacht im Hostel verlängert, aus 2 Gründen: Sabines erster Kontakt mit Weedmilk und einsetzender Regen.

Ein Hiker hatte ihr das schmackhafte Getränk, das er selbst gekocht hatte, angeboten, sie in der Annahme, das sei, wie 3x am Joint ziehen, war für Stunden high. Im Mountain Gear Shop schlug der Stoff exakt nach einer Stunde zu und knockte Sabine out, Olli hielt ihr gerade einen Bearcanister hin (wollten Gewicht für die Sierra testen). Sabine konnte ihn kaum greifen, torkelte an ein Regal, zum Glück blieb es stehen. Allmählich dämmerte es ihr, woher das Ganze kam, bat Olli, ihr aus dem Shop zu helfen. Er brachte sie raus auf eine Bank in ner Nische links von der Eingangstür. An der Stelle schreibt Sabine persönlich weiter: "Höreindrücke waren total laut, ein Autoschlüssel fiel zu Boden, der Sound glich einer Explosion, danach startete ein Pickup, megalaut, eine Stimme einer älteren sportlichen Frau, die sich mit Olli unterhielt, bohrte sich in mein Ohr. Jemand ging vorbei und es roch intensiv nach einem billigen Parfum. Ich konnte meine Augen kaum aufhalten, war unendlich müde, die Glieder waren total schwer, vielleicht sogar tiefenentspannt und, ich hatte einen wahnsinnig trockenen Mund ... Ivy, Jazz und der Weedmilk-Hiker kamen des Wegs und waren besorgt. Rieten, viel zu trinken. Olli schaffte Wasser, Cola und Blueberryshake heran. Selbst Wasser schmeckte unendlich süß. Regen setzte ein ... Nach 2 Stunden wechselten wir den Platz, gingen ins Cafe auf der anderen Straßenseite, auf der auch ein weiterer Outdoorladen war. Olli musste mich stützen. Während Olli am Blog schrieb, saß ich mit immer wieder zufallenden Augen, ansonsten regungslos mit ausgestrecktem Arm da, gleich einer Gottesanbeterin. In diesem halbwachen Zustand zwischen hier und Irgendwo wollte ich einfach nur, dass der Zustand aufhört und ich wieder die Alte werde. Nach Kaffee ging es besser und wir gingen in den Outdoorshop. Der hatte einen 2. Stock und beim Hinuntergehen wurde mir klar, ich muss mich jetzt sofort übergeben. Olli hielt mir den durchsichtigen Wasserbecher, den wir als gute Recyclingdeutsche noch nicht losgeworden waren, hin und die vorigen Getränke landeten in dem Becher! Als wäre nichts gewesen, spazierten wir mit dem Becher in der Hand, dessen Inhalt wie ein neuartiger Milchshake aussah, hinaus! Hinterm Haus entsorgten wir den Inhalt und danach den Becher ordnungsgemäß. Jetzt war es definitiv durchgestanden."

Zurück zum ersten Mountain Gear Shop: Dort bekamen wir Tassen, Hose und Karabiner.

Immerhin haben wir durch die Verlängerung am Abend in der Old Schoolhouse Brewery die tolle Musikgruppe "Hot Damn Scandal" gehört, deren Sängerin auch die singende Säge spielte ...

Außerdem lief Chad nach seiner Schicht ein und bot uns für den nächsten Tag einen Ride zurück zum ca. 35 Meilen entfernten Trailhead Rainy Pass an. Chad, Mitte vierzig, noch ohne Familie, ursprünglich aus Chicago und Kellner im Restaurant Copper Glance, hatten wir am Abend zuvor dort beim Essen kennengelernt.

 

Trailmagic - unerwartet

Nach 2 Tagen in Winthrop haben wir das tolle und super gemütliche North Cascades Hostel gegen Nachmittag verlassen. Chad hat uns tatsächlich abgeholt und gefahren, also wieder zurück zum Rainy Pass. Super nett! Dort dann die große Überraschung: Auf dem Parkplatz gab es den für uns ersten echten Trailmagic seit Kalifornien! Echt meint wieder von Menschen vor Ort ausgerichtet. Bislang hatten wir in Washington drei Boxen mit schönen Dingen drin, Äpfel, Bier, Cider, Sodas, Vodkafläschchen, Kaffee, mal einem Stuhl (Sitzen in nicht Bodennähe hat einen hohen Stellenwert bekommen) und Trail-Registern mit tollen Sprüchen ... Bereit gestellt für PCT-Hiker.

Nun aber haben Eagles Mutter Leann und Stief-Dad Kevin zusammen mit Bruder Grey für Eagle, Patience aus Estland, Disco und Tea Leaves aus Georgia und Bugle aus Maryland, der ne Zeit auch in Bremerhaven verbracht hat, und für dazu stoßende Hiker ein Trailmagic veranstaltet. Brats und Sauerkraut, Burger, M&M's, Kekse, Nüsse, Schokolade und Bier (Irish Death) ließen die Hiker-Herzen höher schlagen. Unglaublich, am letzten Resupply-Ort vor Kanada! Den Hunden Mackey (Mops) und Athena gefielen die Extra-Streicheleinheiten.

Dort trafen wir Zero aus Süd-Korea, der kurz vor Vollendung des gesamten PCT's inkl. Sierra stand und zwei Franzosen, die ähnlich große Löcher in ihren Socken hatten wie Sabine. Zero kam uns sehr bekannt vor ... Bestandteil des Trailmagics war auch das Vorhandensein eines Bartschneiders und Sabine stylte Ollis Bart und schor auch die Nackenhaare. Eagle ist ein echter Fachmann was Bogenschießen angeht und

nach einer Runde Schießen, sind wir dann gegen 16:45 Uhr gestärkt aufgebrochen. Nach immerhin noch 17 km und in knapp 2100 m Höhe haben wir um 21:15 Uhr eine schöne Tentsite gefunden. Zu diesem Zeitpunkt wurde uns immer klarer, dass wir Zero in den Anfangstagen des PCTs in Kalifornien schonmal interviewt hatten. Da wir wussten, dass er in der Nähe unserer Campsite übernachten wollte, wollten wir ihn am Morgen unbedingt abpassen und befragen.

 

Endspurt in Washington

In der Nacht und am nächsten Morgen (25. August) regnete es. Wurden in der Früh durch Schritte eines vorbeigehenden Hikers geweckt: Es war tatsächlich Zero! Olli ist aus dem Zelt gesprungen, mit der Filmkamera bewaffnet. Zero konnte sich an das damalige Interview erinnern und stand nun, Monate später, noch einmal Rede und Antwort. Er ist nach Claire aus Alaska der Zweite, den wir bereits in Kalifornien getroffen hatten und uns noch vor dem Ziel überholt. Für den Film war das zweite Interview mit Zero ein Geschenk.

Wir sind dann erst gegen 11 Uhr losgekommen. Das Wetter stand noch auf wackligen Füßen, doch es blieb trocken. Kalt war es trotzdem. Es ging abwärts, 12 km von 2010 auf 1313 m. Mittagspause auf der Brücke am Brush Creek.

Eleanor und Libby kennen gelernt. Haben die Strecke von Rainy Pass nach Manning Park als Urlaub geplant und machen entspannte 10 Meilen am Tag. Von ihnen erfuhren wir endlich, dass die roten halbrunden Beeren mit der "weird texture" Thumbberry genannt werden. Wir hatte viele davon gegessen, vor allem auf der Stretch von Stevens Pass nach Stehekin, auf der wir ja zu wenig Essen hatten 😅.

Zu Essen hatten wir dieses Mal genug. Es folgten 9 km Anstieg (1313 auf 2100), dann ging es wieder 8 km runter. Sabine flog nur so über den Trail, was sie der Nachwirkung der Weedmilk zuschrieb: Im Kopf zwar noch "Matsch", aber die Muskeln doch wohl durch eine Art Tiefenentspannung erholt. Trotzdem: Kein Bedarf für Wiederholung.

Eagle, Patience und Bugle haben wir noch einige Male getroffen. Sie wollten einen Tag vor uns am Terminus sein und dann in die Sierra zurück. Disco und Tea Leaves wollten erst die Sierra nachholen und dann die 100 km vom Rainy Pass zum Terminus laufen, um diesen als Ende ihres PCTs zu haben. So unterschiedlich sind Hikerbedürfnisse 😀. Am Abend fanden wir eine Tentsite am Bear Trailhead (1958 m), wo auf einer Infotafel die Unterschiede zwischen einem Schwarzbär und einem Grizzlybär veranschaulicht wurden. Grizzly's soll es einige wenige im Nordwesten von Washington geben, wurden aber noch nie auf dem PCT gesichtet.

26. August, 9:45 los. Nach einer Stunde und 3,5 km erreichten wir den Harts Pass, Trailhead und für viele Hiker die den Terminus an der US-Amerikanisch-Kanadischen Grenze erreichen, aber nicht nach Kanada rein dürfen (dafür muss eine Genehmigung beantragt werden), der letzte Ausstieg aus dem PCT: Diese Hiker müssen an der Grenze umkehren und zum Harts Pass zurücklaufen, immerhin 50 km! Tolles Sandwich von einem jungen amerikanischen Hiker geschenkt bekommen, der den PCT auf zwei Jahre verteilt in einigen Tagen beenden wird (er hätte zu viel Essen dabei). Interview mit der 70-jährigen Hikerin Nancy gemacht, die den PCT seit 2012 in Sections macht und ihn nun, 8 Jahre später, demnächst beenden wird, wenn sie im September den ausgelassenen Teil von Dunsmuir bis Ashland gelaufen ist (sie ist jetzt von der Grenze zum Harts Pass zurückgelaufen). Mittagspause nach 11 km, tolle Campsite am Rock Pass in knapp 2000 m Höhe um 20:45 erreicht. Umwerfende Aussicht mit Lagerfeuer und tollem Sternenhimmel.

Der 27. August sollte ein wichtiger Tag werden: es lagen nur noch 23 km bis zum Terminus vor uns! Um 9:15 ging's lo

s, Pause nach 12 km am Hopkins Lake, vorher die beiden letzten Anstiege. Dort anderthalb Stunden Pause gemacht, gekocht und im See gebadet. Es war richtig heiß an dem Tag, tolles Wetter zum finishen. Danach waren es noch 10 km bergab zur Grenze, die wir um 17 Uhr erreichten. Der Terminus und der Grenzstein standen quasi mitten im Wald, eine etwa 10 m breite, baumfreie Schneise zog sich durch die Berge. Absurd! Haben uns im Registerbuch eingetragen, Bilder und Videos gemacht. 2562 km in 150 Tagen gelaufen, Grenze erreicht, aber den PCT noch nicht! Kein Mensch da, bis Save, 21 Jahre, Softwareentwickler aus Frankreich ankam. Er war eine Woche nach uns gestartet, am 6. April, und hat den gesamten PCT inkl. Sierra hinter sich. Er war überwältigt. Sind bestimmt zwei Stunden am Terminus geblieben, bis die Sonne langsam unterging. Er hat uns noch fotografiert (u.a. die schönen Kussfotos) und wir ihn. Er ließ sich auch noch mit Baguette vor dem Terminus knieend ablichten. Ein echter Franzose! Save hat uns danach ein Stück des Baguettes, er hatte es von der Bäckerei in Mazama, Ort vor Winthrop und alternativer Resupply-Punkt, geschenkt. Von uns bekam er einen Protein-Bar mit dem Pariser Eifelturm auf der Verpackung. Danach ging es auf kanadischer Seite weiter, 14 km waren es noch bis zum Manning Park Resort. Haben nach 6 km Aufstieg das Zelt gegen 21 Uhr aufgebaut, unweit von Save.

Am 28. August, Tag 151, sind wir die restlichen 8 km bis Manning Park gelaufen, das wir gegen 10:30 Uhr erreichten. Dort gab es erstmal ein ausgiebiges und tolles Frühstück. Danach wollten wir uns um einen Hitch-Hike nach Vancouver kümmern, das ca. 2 1/2 Stunden entfernt war. Da kam ein älterer Herr zu uns an die Restaurant-Terrasse, Meander (Trailname), und fragte uns, ob wir eine Mitfahrgelegenheit nach Vancouver suchen würden. Er hätte einige Plätze frei. Wow, haben natürlich gleich zugesagt. Wie klasse ist das denn!! On top, er sprach Deutsch, weil er als Kind in Österreich war und Holländisch, weil er in Tilburg gewohnt hat, so von 1964-68 und vor 50 Jahren in Gronau/Westfalen war (dort wo Olli nach seiner Kindheit und Jugend in Holland noch bis 25 gelebt hat und sein Vater noch immer lebt). Meander hatte ne Tante in Hiltrup, also neben Gronau!!!! Kleine Welt. Unglaublich nett. Wohnt in Washington und fährt im Sommer alle zehn Tage einfach mal die Tour, um Hiker mitzunehmen!! Zwei weitere Hiker, Rory und Highnoon (Christopher aus Frankfurt), stiegen mit in den technisch hochgerüsteten Mercedes Sprinter ein, der Meander als Camper dient. Beide waren den PCT komplett gelaufen, Rory (Videogameentwickler) in etwa 4 Monaten, Highnoon (Pharmakologe, hatte mal begonnen, in Toxikologie zu promovieren) in etwa 5. Tolle Gespräche, tolle Interviews. Sabine hat sich mit Highnoon auch noch ausgiebig über Weed und Wirkung von edibles unterhalten können 😁. In Vancouver angekommen stiegen wir an der King George Station aus, verabschiedeten uns von Meander, Rory und Highnoon, obligatorische Fotos, Meander und Sabine filmten auch noch. Danach kauften wir dann beim Inder erstmal einige Leckereien ein, die wir entspannt auf einer Parkbank direkt an einer großen Straße gegenüber vom Holland!!-Park gegessen haben. Am Abend sind wir dann mit dem Skytrain zu unserer Airbnb Adresse in East Vancouver gefahren, wo wir ein kleines Studio im Souterrain für drei Nächte gebucht hatten. Es stand die Planung für den Umzug nach Kalifornien inklusive weiterer Recherche und Überlegungen bezüglich Visum auf dem Programm. Außerdem wollten wir uns die Stadt ansehen, die von vielen als eine der schönsten Städte der Welt beschrieben wird.

 

29. August, Tag 152

Vancouver, Zeroday

Am ersten Zeroday in Vancouver ließen wir es uns gut gehen, die Sonne schien und wir verbrachten das Frühstück und weitere Stunden im Garten unseres kleinen Studios. Die Vermieter waren nicht da. Auf dem Programm standen Kommunikation, das Versenden von Fotos und vor allem die weitere "Reise". Wie von Vancouver schnell und möglichst günstig wieder in die Sierra kommen? Dorthin wo wir drei Monate zuvor vom Walker Pass nach Ashland geflippt waren.

Entschieden uns für den Flug von Vancouver nach Bakersfield mit einem Stopp in San Francisco (nur 52 min.). Würden kurz vor Mitternacht in Bakersfield ankommen. Haben dann Kontakt zu Franziska aufgenommen, die wir damals in Bakersfield in Dagny's Cafe, wo wir die Wartezeit fürs Umsteigen nach Ashland überbrückten, kennengelernt hatten und die uns damals ihre offenen Türen angeboten hatte (sh. Blogeintrag 84). Sie antwortete prompt, Übernachten wäre kein Problem, sie würde uns vom Flughafen abholen. Super toll! Wir können so am nächsten Tag in Bakersfield Resupply'en und dann mit dem Bus nach Walker Pass fahren und dort den PCT fortsetzen.

Am Abend haben wir uns mit Jonas (Herbal Witch) beim Brasilianer (Boteco) bei uns um die Ecke (East Vancouver) getroffen. Sehr zu empfehlen!!. Jonas war just an dem Tag in Vancouver angekommen. Freund Andi (El Problematico) war schon vor Wochen nach Deutschland zurückgeflogen, Endstation Cascade Locks. Er hatte planmäßig nur 2,5 Monate, und auch Jonas war mittlerweile vom PCT ausgestiegen. Er reist nun weiter nach Vietnam und Thailand. Wurde ein wunderschöner Abend.

Wir haben auch am Artprojekt "Poems read by Hijers" von Jonas und Jukebox (Martin aus Bonn) teilgenommen, und in Jonas Handykamera ein Gedicht gesprochen. Ihr findet das Ganze auf Instagram unter PCT Artproject@pct_artproject#pct2019#poem. Dort haben wir auch Seashells und Laurence of Cascadia u.v.a. Hiker "wiedergetroffen".

Kurz vorm Gehen sprach uns eine Frau vom Nebentisch auf Deutsch an, Nicole. Ihre Eltern kamen aus Hamburg, sind während des 2. Weltkriegs nach Überlingen gezogen, weil sie gehört hatten, dass Hamburg bombardiert werden sollte, später sind sie ausgewandert. Sie selbst sei in Kanada geboren und hätte beide Pässe. Nicole war mit Oriana, ursprüngliche aus Chile, unterwegs. Eliane, die Besitzerin des Boteco, machte jeden Monat ein Fest, zu dem jeder was mitbrachte, oben wurde gefeiert, unten lief der Restaurantbetrieb weiter. Zur Schließzeit vom Restaurant kamen die Privatgäste runter und da wir mal wieder die letzten Restaurantgäste waren, ergab sich eben dies Kennenlernen. Oriana hatte vor kurzem den John Muir Trail in den Sierras gemacht (der JMT deckt sich größtenteils mit dem PCT), die Sierra wäre großartig und absolut machbar. Auf ihrem Handyrücken steht folgender Spruch von John Muir: "Going to the Mountains ist Going Home"  (sh. Gruppenfoto). Kamen immer mehr ins Gespräch und lernten auf dem Wege die anderen Nebentischler kennen: Adrian, ein ehemaliger Programmierer von Apple, der es sich leisten kann, quasi nur noch durch die Welt zu reisen. Hatte Verwandte in Holland und sprach auch recht gut niederländisch. Olli freute es (Sabine kann mittlerweile schon gut mitreden).

 

30. August, Tag 153

Vancouver, Zeroday

Haben am Blog weitergearbeitet und unseren Flug nach Bakersfield gebucht. Nachmittags im Bon's Broadway um die Ecke Fish & Chips und einen Chicken Gyro gegessen, super lecker und total preiswert! Dann in die Innenstadt gefahren, wo wir im Elektronikladen Best Buy 20 SD-Karten a 128 GB gekauft haben. Mit umgerechnet 18 € pro Stück richtig günstig! Am Abend haben wir dann noch einen langen Spaziergang durch den Stanley Park gemacht und gegen Mitternacht etwas in einer Bar in der Innenstadt gegessen und getrunken. Mit dem letzten Bus ging es dann zurück nach East Vancouver zu unserem Studio.

 

Bilder (24.-30. August):

 

24. August, wieder on Trail

25. August

26. August

27. August, Terminus/Grenze

28. August, Manning Park & Vancouver

29. August, Zeroday in Vancouver

30. August, Zeroday in Vancouver